ZEKİ KANDİL
Als vor einem Jahr sich das Coronavirus in Europa ausbreitete, wurde klar, dass sich kein Land darauf vorbereitet und sich vorgestellt hat, dass es sich so rasant ausbreitet und zu einer Pandemie wird. Viele Länder vor allem die hoch entwickelten Industriestaaten haben nach dem Untergang des Ostblocks wie bei vielen anderen Bereichen das Gesundheitswesen Teil privatisiert oder die Mittel dafür gekürzt. Weltweit wurden viele Krankenhäuser geschlossen, die Patienten als Kunden angesehen und das Gesundheitswesen gewinnorientiert eingerichtet.
Als das Coronavirus hohe Wellen schlug und weltweit zu eine Pandemie wurde, wurde in vielen Ländern klar, dass diese nicht in der Lage waren, die Pandemie und deren Folgen zu bewältigen. In Europa wurden Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien von Pandemie am heftigsten betroffen. Europa war lange Zeit das Epizentrum der Pandemie.Nach getroffenen Maßnahmen wurde im letzten Sommer die Ausbreitung des Coronavirus unter Kontrolle gebracht. Nach der Lockerungen im Sommer wurden die Folgen im Herbst wieder sehr spürbar. Ab Ende September stiegen wieder die Zahlen der mit Coronavirus infizierten Menschen Europaweit.
Seit dem November gelten in vielen Ländern wieder Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus. Nachdem das Coronavirus zu einer weltweiten Pandemie wurde, war es klar, dass man diese nur mit einem hoch effizienten Medikament oder Impfstoff besiegen kann. Es hat unter einigen dutzend Bio-Technologiefirmen und Pharmakonzerne ein regelrechtes Wettrennen um die Herstellung des Impfstoffes gegeben. Denn dies war ihnen klar, dass man damit viel Geld verdienen kann. Mittlerweile gibt es mehrere Impfstoffe, die schon verimpft werden. In Deutschland werden die Menschen, die geimpft werden nach Alters und nach Notwendigkeit gruppiert.
Es wäre richtig gewesen, wenn die Menschen, die sozial benachteiligt und arm sind, so wie viele Bewohner von Dortmund – Nordstadt, unter den zweiten oder dritten Gruppe gepackt worden wären, weil in solchen Stadtteilen die Corona-Fallzahlen sehr hoch sind. Während die große Mehrheit von Menschen für den Impfstoff und eingeführten Corona-Maßnahmen ist, gibt es auch Gegner, sowohl gegen Corona-Maßnahmen als auch gegen den Impfstoff bzw. das Impfen. Viele Menschen haben zwar zu Recht Bedenken gegen den Impfstoff, der in relativ kurzer Zeit entwickelt ist und die Nebenwirkungen nicht ganz ermittelt worden sind. Einige recht-populistische Staatspräsidenten wie USA ex Präsident Donald Trump und brasilianischer Präsident Jair Bolsonaro haben die Gefährlichkeit des Virus verharmlost, die Folgen tragen die Menschen in diesen Ländern.
Auch hier in Europa sind Corona-Gegner überwiegend Menschen aus der rechten Lagern, die die Maßnahmen als Beraubung ihrer Rechte reklamieren. Auf die Frage, wie man sonst Herr dieser Pandemie werden könnte, haben sie keine Antwort. Weltweit finden immer wieder Demos gegen Corona-Maßnahmen. Auch hier in Dortmund wurden mehrere Demos organisiert. Es gibt aber auch andere Kritiker.
LEGITIME KRITIK AUS DER ANDEREN PERSPEKTIVE
Von der Oxfam (eine globale Nothilfe-und Entwicklungsorganisation) und Medico International gibt es aus sozialer, moralischer und ethischer Sicht die legitime Kritik zur Herstellung und Verteilung des Impfstoffes. Die Referentin für globale Gesundheit bei Medico International Anne Jung – schrieb in ihrer Artikel “Die Erleichterung über die Erfolgsmeldungen bei der Impfstoffentwicklung dürfte in Frankfurt weitaus größer gewesen sein als in den armen Vierteln von Dhaka oder Nairobi. Ob von dem Impfstoff etwas für die Länder der Süden abfällt, ist noch völlig ungeklärt. In der Berichterstattung fand der Rest der Welt nicht mal mehr Erwähgung. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch unvernünftig, denn eine epidemiologiesche Erkenntnis gilt weiterhin: Es ist dann vorbei, wenn es für alle vorbei ist.”
Die Befreiung vom Virus bedarf eines globalen Handels. Europa und alle anderen großen Industriestaaten verhindern allerdings genau das. Eine kleine Gruppe reicher Länder, die 13% der Weltbevölkerung repräsentieren, hat sich bereits mehr als die Hälfte der zukünftigen Versorgung mit führenden Covid-19 Impfstoffen gesichert. Konkret haben die reichen Länder bereits mehr als fünf Milliarden Dosen von Impfstoffen aus den Kandidatenländern gekauft bevor die klinischen Studien abgeschlossen sind. Weniger als 800 Millionen Dosen sind für die ärmeren Länder vorgesehen.
KRITIK AN PREISPOLITIK DER BIO-TECHNOLOGIE AND PHARMAKONZERNE
Vor der Coronapandemie wurden von vielen Universitäten und Institutionen, die mit Steuergeldern finanziert werden, in Richtung SARS-COV und MERS- COV Forschungen gemacht und für einen Impfstoff der Grundstein gelegt. Die Firmen, die gegen Coronavirus Impfstoff entwickelt haben, haben ihre Forschungen auf diesem Wissen gesetzt. Also sie können nicht alles als ihre Erfolg reklamieren und Kartel ähnliche Haltung vertreten, um Recht zu besitzen, an wen sie das Impfstoff verkaufen und vom welchem Preis.
Obwohl Weltweit Milliarden von Steuergeldern für die Forschung und Entwicklung der Impfstoffen bereitgestellt werden (alleine EU mit 6,5 Milliarden €) von denen großen Summen an die Pharmaindustrie gehen, ohne dass die Preispolitik für den künftigen Impfstoffe im öffentlichen Interesse geregelt wurde. Also die Risiken von Forschung und Entwicklung von Impfstoffen werden vergesellschaftet aber Gewinne privatisiert.
Ein anderes Beispiel zeigt, wie man einen Impfstoff ohne Gewinnabsicht herstellen kann. Dr. Jonas Salk, der in 1955 in den USA gegen Polio( Kinderlähmung) einen Impfstoff entwickelt hatte, hatte auf Patentrecht verzichtet, damit weltweit dieser Impfstoff hergestellt und gleichzeitig in vielen Ländern verimpft werden konnte. Die derzeitige Bio-Technologiefirmen und Pharmakonzerne, die die Impfstoffe entwickelt haben, sind nicht bereit die Patentrechte zu teilen oder zu verkaufen, damit weltweit diese Impfstoffe schneller und ausreichend hergestellt werden. Damit wären wir viel weiter und die armen Länder hätten auch mehr davon profitiert.
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