Englisch erhalten – Mehr in Bildung investieren!

„Föderation Demokratischer Arbeitervereine – DIDF gab eine Presseerklärung über die Debatten im Bildungswesen. Wir veröffentlichen diese Erklärung so, wie sie erfasst ist.“

Die nordrhein-westfälische Landesregierung will das Schulfach Englisch in den ersten beiden Grundschuljahren wieder abschaffen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) werde eine “Reform der Lehrpläne” in den kommenden Wochen mit dem „Masterplan Grundschule“ vorstellen. Die Begründung: Kinder, die in der ersten Klasse mit dem Englischunterricht beginnen, seien nach einer Studie sieben Jahre später sogar schlechter als Schüler, die erst in der dritten Klasse mit dem Englischunterricht starteten. Das hätten die Daten von 5130 Schülern von Gymnasien in Nordrhein-Westfalen gezeigt.

Hierzu erklärt die DIDF, Föderation Demokratischer Arbeitervereine: „Die Landesregierung will in den Grundschulen Geld einsparen und schiebt scheinheilige Gründe vor. Es wundert nicht, dass auch die AfD diesen Vorstoß der Landesregierung begrüßt. Es gibt viele andere Studien, die zeigen, dass das Erlernen der englischen Sprache in der Grundschule für die Sprachkompetenz auf der weiterführenden Schule von Vorteil ist. Wenn die Regierung sparen möchte, dann nicht auf Kosten der Zukunft von Grundschulkindern!“

Auch kritisiert die DIDF die Richtung, in die die Diskussionen sich in den letzten Tagen entwickelt haben, nicht zuletzt angeheizt durch den Sprecher des NRW-Integrationsrats, Tayfun Keltek und der BILD-Zeitung.

„Den Vorstoß vom Landesintegrationsrat, den Englisch-Unterricht an Grundschulen komplett abzuschaffen – zugunsten von Türkisch, Polnisch oder Russisch – kritisieren wir stark“, so Yusuf As, Jugendpolitischer Sprecher der DIDF. In NRW hätten rund 43 Prozent der unter 15-Jährigen einen Migrationshintergrund und wüchsen beispielsweise mit Polnisch, Russisch oder Türkisch auf, so Kelteks Begründung, statt Englisch die Einführung von diesen Fremdsprachen zu fordern.

„Das Problem ist aber nicht, dass türkische, polnische oder italienische Schüler ihre Muttersprachen nicht beherrschen und deswegen im Bildungssystem und später im Berufsleben benachteiligt werden! Die soziale Herkunft ist das entscheidende Auslesekriterium im deutschen mehrgliedrigen Schulsystem. Dem kann man nicht entgegentreten durch die Stärkung der Muttersprachen. Lediglich eine bessere sprachliche Förderung, kleinere Klassen und mehr finanzielle Investitionen in Bildung können die soziale Benachteiligung wenigstens ein bisschen abmildern“, so As weiter.

„In einer Welt, in der Menschen sich viel näher sind, als jemals zuvor, ist das Erlernen von Sprachen sehr wichtig für alle. Da spielt heutzutage neben Deutsch als der gemeinsamen Sprache Englisch eine große Bedeutung und Kelteks Vorschlag wird nur dazu dienen, die Spaltung zu unter den Menschen voranzutreiben. Es finden ausreichend Ergänzungs- und muttersprachlicher Unterricht in Schulen statt. Die Forderung von Pflichtsprachenunterricht, wie Keltek sich das wünscht, ist absurd!, so As weiter.

Und Kelteks Spiel wird dankend von der Bild-Zeitung und rechten Kreisen zum Anlass genommen, die Spaltung der Gesellschaft zu befeuern. „Statt diese Reform und Kürzungsmaßnahmen in Grundschulen zu hinterfragen und als Skandal aufzudecken“, so As, „versucht die Bild-Zeitung mal wieder, Wasser in die Mühlen der Rechten zu gießen und suggeriert, dass Migration die Mutter aller Bildungsprobleme sei. Aber das Grundproblem ist, dass nicht genug in die Bildung investiert wird.“

Die DIDF fordert:

Keine Kürzungen im Bildungssystem, sondern mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung!

Türkisch, Kurdisch, Russisch, Polnisch usw. sollen gerne als Ergänzungs- oder Wahlfremdsprachenunterricht angeboten werden! Deutsch als Regel- und Alltagssprache muss stärker gefördert werden!

Die Ausbildung dieser Fremdsprachenlehrer in Deutschland, Erstellung des Lehrplans von deutschen Behörden und Experten!

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