Sechs Monate nach Hanau

Die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau wurden auch nach sechs Monaten nicht vergessen.
Um an die Opfer des rassistischen Mordes am 19 Februar 2020 in Hanau zu gedenken, fand am 19 August 2020 auf der Kampstrasse eine Kundgebung statt, die von der DIDF-Jugend organisiert wurde und an der ca. 250 Menschen und mehrere Initiativen, Parteien und Organisationen teilnahmen.
Die Kundgebung begann mit einer Audiobotschaft von Verwandten der Opfer. Sie verlangten in ihrer Botschaft, dass die Opfer des Anschlags nicht vergessen werden dürfen, und sie die Politik nicht in Ruhe lassen werden, bis die Hintergründe dieses Anschlags richtig aufgeklärt worden sind.
Im Namen der DIDF-Jugend hielt Ekincan Genç die Eröffnungsrede. Er betonte in seiner Rede, dass dieser Anschlag ein weiterer Höhepunkt der rassistischen Angriffe war. Er sagte, dass, obwohl nach dem Anschlag sechs Monaten vergangen sind, die Hintergründe immer noch nicht aufgeklärt wurden. Das ist nicht akzeptabel und erinnert uns an die NSU-Morde.
Er sagte in seiner Rede außerdem: “Wie mittlerweile bekannt ist, wurden 9 türkisch und ein griechisch stämmiger Mensch zwischen 2001 bis 2006 vom NSU-Komplex ermordet. Diese Morde aber wurden lange Zeit nicht aufgeklärt. Die Polizei und der Verfassungsschutz haben die ganze Zeit lang die Opfer für Kriminelle gehalten und deren Familien diffamiert.
Die Presse hatte die Opfer als Döner Morde bezeichnet. All diese Standpunkte haben dazu beigetragen, dass diese Morde lange unaufgeklärt blieben.
Obwohl der Prozess vom NSU zu Ende ist, gibt es immer noch viele Fragen, wie zum Beispiel, welche Rolle die V-Leute des Verfassungsschutzes bei den Morden vom NSU gespielt haben, sind nicht geklärt.
Durch Recherchen in sozialen Netzwerken wurde festgestellt, dass der Täter in Hanau seine Tat schon gut geplant und im Internet angekündigt hatte.
Auch sechs Monate nach dem Anschlag wurden die Hintergründe nicht aufgeklärt und es wird versucht, dass man es in Vergessenheit geraten lässt.
Was in Hanau passiert ist, ist kein Einzelfall. Auch hinter diesem Anschlag
vermuten wir eine rassistisch-faschistische Organisation. Damit sich die Morde wie die vom NSU oder von anderen nicht wiederholen, lassen wir nicht zu, dass diese Morde in Vergessenheit geraten.
Rassismus und rassistische Angriffe sind eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben. Wir als DIDF wollen, dass diese Morde und Angriffe lückenlos aufgeklärt werden sollen”.
Auch die anderen Redner*innen haben auf die Gefahr von Rechten und nicht konsequenter Bekämpfung dieser Gefahr hingewiesen. Sie betonten in ihren Reden, dass die Politik, Polizei und Justiz lange Zeit die Gefahr der Rechte nicht objektiv eingeschätzt haben.
Die Kundgebung wurde mit einem Aufruf zu einer Demonstration am 22.08.2020 in Hanau beendet.

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