Über Migrantinnen und Probleme in der Bildung

Das gegenwärtige Bildungssystem ist die Ursache für einen den größten Teil der sozialen Probleme Deutschlands. Sie steht immer ganz oben auf der Tagesordnung und ist die Hürde, die genommen werden muss und sie wird seit Jahren immer höher. Wenn zu den diesem Bildungsproblemen noch weitere Probleme, die mit der Migration zusammenhängen, hinzutreten, wird erreicht es neue Dimensionen. Wir haben uns mit Nikolai Schaefer über die Probleme der Migrantinnen in der Bildung und über die Lösungswege und Lösungsansätze zu den umfangreichen Problemen unterhalten.

Die Deutsche sprache stellt eine überaus wichtige hürde dar

Migrantinnen unterhalten sich bei  sich zu Hause in ihrer Muttersprache. Das hat zwei Gründe: Erstens sieht ein bedeutender Teil der Migrantenfamilien, der zum Teil auch unter dem Einfluss einiger nationalistisch und religiös angehauchten Gruppierungen steht oder auch Angst vor der Assimilation hat, das Sprechen und die Kommunikation innerhalb der eigenen Familie in der Muttersprache als einen notwendigen und unumgänglichen Schritt. Das bleibt natürlich auch weiterhin ihre freie Entscheidung.

Der zweite Grund ist aber ein Anderer. In diesem Falle beherrschen diese Migrantenfamilien die deutsche Sprache nicht und kommunizieren aus diesem Grund mit ihren Kindern in ihrer Muttersprache. Sie erwarten oder hoffen, dass ihre Kinder die deutsche Sprache im Kindergarten oder in der Schule lernen werden.

DER FINANZIELLE STATUS DER FAMILIEN BEEINFLUSST UNUMGÄNGLICH DIE BILDUNG DER KINDER

Wenn aber das Kind die Sprache im Vorschulalter größtenteils nicht beherrscht, kann sich dieses Problem während der Schulzeit zu einem großen Problem für sie entwickeln. Viele Familien hatten in der Vergangenheit mit diesem Problem zu kämpfen. Gegenwärtig sind auch sehr viele Familien mit diesem Problem weiterhin konfrontiert.

Dazu treten zusätzlich noch die finanziellen Probleme und Sorgen der Familien hinzu. Wenn es der Familie finanziell gut geht, kann die Familie sich private Nachhilfestunden für das Kind leisten. Sie versuchen die Defizite durch Nachhilfestunden zu kompensieren. Wenn sie aber finanziell dazu nicht in der Lage sein sollten, führt das mittunter sogar dazu, dass die Familien zu Gewalt neigen, sogar auseinanderbrechen.

Oder man gelangt zu der Überzeugung, dass das Kind Probleme hat. Dann wird entschieden, dass das Kind die Schule wechseln muss. Die Zukunft Deutschlands hängt von der Zukunft der Armen ab.

WÄHREN ÜBER DIE ZUKUNFT

Deutschlands debattiert und diskutiert wird, muss insbesondere auch die Zukunft der großen Masse, die ganz unten steht, beachtet und mitberücksichtigt werden.

Wie düster eine solche Zukunft wohl aussehen mag, können sie schon heute, wenn sie sich die Situation in der Nordstadt genau anschauen, deutlich sehen. Ein erfolgloser Jugendlicher wird auch nur Probleme haben und Probleme produzieren. Das Problem kann nicht gelöst werden, da er jetzt selbst zum Problem geworden ist.

WARUM BEWEGT SICH SO WENIG?

Die Probleme und die Bildungsbedingungen sind im Stadtgebiet völlig ungleich verteilt. In einigen Stadtteilen kommen alle Problemlagen zusammen:

Im Kindergartenbereich:

Zu wenige Räume, um genug Kindergartengruppen aufzunehmen.

Zu wenige Plätze im Kindergartenbereich für Kinder unter drei Jahren.

Zu viele KiTa-Gruppen die die ungünstige Gruppenformen mit 25 Kindern/je Gruppe statt mit 20 Kindern/Gruppe haben.

In allen Gruppen viel zu viele Kinder die als Familiensprache nicht Deutsch sprechen und deshalb vom Förderkonzept „Alltagsintegrierte Sprachförderung“ nicht ausreichen profitieren können.

Im Grunschulbereich:

Viel zu wenig Klassenräume, um die den Klassenbildungsrichtwert von 23 Kindern je Klasse auch nur annährend einhalten zu können.

In allen Wohngebieten mit vielen Migranten- und anderen bildungsbenachteiligten Kindern, beträgt der Anteil der Kinder die als Familiensprachen nicht Deutsch sprechen zwischen 70% und 90%. Im Vergleich mit Stadtteilen in denen in denen die Grundschulklassen fast nur aus Akademikerkinder bestehen sind die Klassenstärken in allen Stadtteilen annährend gleichgroß.

Was muss gemacht werden?

Da die Probleme ungleich verteilt sind müssen auch die Lösungsmöglichkeiten deutlich ungleich verteilt auf die Stadtgebiet verteilt werden, das bedeutet, dass die finanziellen Mittel vor allem dorthin fließen müssen, wo der größte Teil der Dortmunder Jugend aufwächst. Durch diese ungleiche Mittelvergabe muss erreicht werden, dass die KiTa-Gruppenstärken deutlich reduziert werden und die Anzahl der Erzieherinnen und Erzieher je KiTa-Gruppe um mindestens 50% hochgesetzt wird und das in der Grundschule die Klassenstärken ebenfalls deutlich reduziert werden und gleichzeitig der Unterricht fast ausschließlich in Doppelbesetzung von Lehrerinnen und Lehrern gegeben wird.

Nur durch massive langfristige Investitionen in den Bildungsbereich dieser Stadtgebiete wird sich die soziale Lage deren Bewohnerinnen und Bewohner auf Dauer heben lassen. Davon profitieren dann langfristig die einzelnen Menschen, die betroffenen Stadtteile und die Gesamtstadt.

Es muss mehr  in die Bildung investiert werden. Es müssen mehr Kindergartenplätze geschaffen und  mehr Pädagogen ausgebildet werden. Es müssen noch mehr Mittel für die Bildung zur Verfügung gestellt werden. Natürlich muss gleichzeitig auch der soziale Status der Familie angehoben werden. Die Sozialhilfen und Arbeitslosenhilfen, die die Familien gegenwärtig  bekommen, reichen nicht, derzeit den Bedarf zu decken.

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