Die Vorsitzende des Bezent e.V. in Dortmund- Nordstadt, Meral Mersin schreibt über die Frauenarbeit des Bezent e.V. und über die Probleme der Migrantinnen im sozialen Leben.
Meral Mersin
Dortmund ist eines der wichtigsten Ballungszentren im Ruhrgebiet. Der Alltag hier ist sehr bunt und lebendig, das Arbeitsleben umfangreich und ausgelastet. Aus dem Grunde sind mittlerweile auch Frauen in allen Arbeitsbranchen vertreten.
Viele Migrantinnen waren früher als Reinigungskräfte beschäftigt und verrichteten eher eine Arbeit im Rahmen von 3-5 Stunden am Tag.
Sie waren eher als Büroreinigungskräfte etc. eingestellt und übten eine zeitlich begrenzte Tätigkeit aus. Insbesondere Frauen mit türkischem Migrationshintergrund können heutzutage, nach ihrem Bildungsstand auch Ärztin oder Lehrerin werden und machen eine höhere Ausbildung. Sie arbeiten mehr in öffentlichen Ämtern oder nehmen führende Funktionen an sozialen Projekten verschiedene Aufgaben wahr. Viele Frauen arbeiten als Verkäuferinnen im Einzelhandelssektor, als Pflegepersonal und Arzthelferinnen oder als Apothekerinnen und Friseurinnen zwischen 8 -10 Stunden am Tag.
Frauen sind zeitlich begrenzt.
In vielen Berufszweigen sind heutzutage auch Migrantinnen als weibliche Arbeitskräfte anzutreffen. Sie sind sogar als Bus- oder Straßenbahnfahrerinnen tätig. Trotzalledem haben sie auch sehr viele Probleme, denen sie im Alltag begegnen. Die Arbeit der Frauen geht meistens über die Grenzen der Arbeitsverhältnisses hinaus. Wenn sie nach dem anstrengenden Arbeitstag im sicheren Zuhause ankommen, fängt ihre zweite Schicht an. Die Wohnung saubermachen und sauberhalten. Die Verpflegung der Kinder. Kochen und andere Tätigkeiten in der Küche warten Zuhause auf sie. Dann merken alle, dass sogar 24 Stunden am Tag für die Erledigung aller Tätigkeiten nicht ausreichen. So haben die meisten Frauen gar keine Möglichkeit sich eine Auszeit zu nehmen, um zu entspannen oder sich auszuruhen.
Gleiche Probleme gemeinsame Lösungen
Es ist nicht zu übersehen, dass Frauen, auch wenn sie aus verschiedenen Kulturkreisen kommen und verschiedener ethnischer Abstammung sind oder unterschiedlichsten Tätigkeiten nachgehen, sehr viele Schnittmengen miteinander haben und die gleichen Sorgen und Wünsche miteinander teilen. Die Probleme, die aus der Migration herrühren, verbindet sie alle miteinander. Ihre Sprachen, kulturelle Unterschiede und ihr Sozialstatus ähneln sich auch zumeist. Sie begegnen meistens auch in ihrem alltäglichem Leben Problemen wie Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung.
Um die Probleme der Migrantinnen zu minimieren, ihre Sorgen zu beheben und ihr Leben lebenswerter und sicherer zu gestalten, gibt es unzählige Lösungsansätze. Eines dieser Lösungswege ist mit Sicherheit, den Dialog zwischen und mit den Frauen zu fördern. Es ist leider immer noch festzustellen, dass Frauen in der Mehrheitsgesellschaft Migrantinnen immer noch unzureichend kennen und den Kontakt mit ihnen scheuen. Diese Hürde muss aber unbedingt überwunden werden. Wenn sich Deutsche und Migrantinnen zusammentun und sich gegenseitig die Hände reichen würden, könnten sie gemeinsam und stärker all ihre gesellschaftlichen Probleme, denen sie in der Schule, im Betrieb und dem Wohnort alltäglich ausgesetzt sind, besser angehen und erfolgreicher zu einer Lösung bringen.
Wir Migrantinnen benötigen Orte und soziale Aktivitäten wo wir uns austauschen, frei artikulieren und ohne Ängste zu versprüren auch amüsieren können. Es ist sehr wichtig, dass jede Migrantin offen für Neuigkeiten ist. Frau muss auch wissen, was auf der Straße passiert. Auch sie muss sich auskennen, wie die Straßenbewegung sich entwickelt. Auch Migrantinnen müssen Teil der Frauenbewegung werden. Die Solidarität darf dabei nicht zu kurz kommen. Wir werden als Migrantinnen niemals zulassen, dass diese Solidarität verkommt. fff
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