ERDAL DENİZ
Alle Beschäftigten haben die Wucht und Zerstörung, die der Covid-19 Virus, verursacht hat, zu genüge gespürt. Millionen Beschäftigte mussten unter unhygienischen und ungesunden Bedingungen weiterarbeiten, ein nicht geringer Teil von ihnen hat zudem noch die Arbeit verloren. Covid-19 hat neben den Beschäftigten aus ganz vielen Arbeitszweigen insbesondere auch Kuntsschaffende hart getroffen. Viele KünstlerInnen, die neben der künstlerischen Betätigung noch einer geringfügigen, niedrigbezahlten Beschäftigung nachgegangen waren, verloren während der Pandemiezeit auch noch ihre Arbeit. Dass zuvor geplante Kunstveranstaltungen abgesagt wurden oder Ausstellungen und Kurse ins Ungewisse vertagt wurden, bringt einige Institutionen dazu, die künstlerischen Werke auf digitalem Wege vorzuführen und ihre Veranstaltungen auf digitaler Ebene durchzuführen. Digital zu arbeiten, gewann an mehr Bedeutung.
Diese gelebten Unannehmlichkeiten erschwerten das Leben von KünstlerInnen sehr und nahmen am Ende meistens tragödiesche Ausmaße an. Untersuchungen zu dem Thema ergeben, dass 90% aller freischaffenden KünstlerInnen in dieser Phase wirtschaftlich sehr beeinträchtigt wurden. Nur sehr wenigen KünstlerInnen und Galerien, die vor der Pandemie schon über gute Finanzen verfügt hatten, blieb der wirtschaftliche Engpass erspart.
Wir haben wieder einmal erfahren, dass die Ungleichheit in der Umverteilung, die in allen gesellschaftlichen Bereichen vorhanden ist, auch für Kunstschaffende gleich gilt. Die Unannehmlichkeiten und Probleme, die in der Bildenden Kunst, bei MusikerInnen, beim Theater, bei den AutorInnen und den Kunstschaffende in den anderen künstlerischen Disziplinen in “ normalen Zeiten“ sowieso schon durchmachten, vermehrten sich in während der Pandemie vielfach.
Die Pandemie zeigte wiederum deutlich, dass die Kunst im gesellschaftlichen Leben nicht die ihr zustehende Würdigung erfährt, die ihr normalerweise zustehen müsste. Wie in ähnlichen Krisensituationen auch, sahen Staaten auch bei dieser Pandemie als erstes Limitierungen und Kürzungen bei künstlerischen Aktivitäten vor. Trotz aller Probleme und Unannehmlichkeiten versuchen KünstlerInnen aber weiterhin als Zeugen dieser gesellschaftlichen Entwicklung weiterhin Kunst und Kultur zu schaffen. Dass auch eines Tages die Gesellschaft es verstehen wird, wie entschlossen und mit welcher Ausdauer KünstlerInnen arbeiten, ist und bleibt unser einziger Trost.
Während der Pandemie sammelten die Menschen sehr wichtige neue Kenntnisse und Erfahrungen. Es ist klar geworden, dass im Gesundheitssystem die Medizin vergesellschaftlicht werden muss. Wir merkten alle, dass die kapitalistische Konsumgesellschaft uns dazu animierte unsere Umwelt zu zerstören. Wir lernten, dass die Umwelt bei der Energiegewinnung dermaßen zerstört wird, dass keine Wiederherstellung mehr möglich sein wird. Wir merkten wie wichtig Gesundheit und Solidarität sind. Alles hängt miteinander zusammen und alles beeinflusst sich gegenseitig. Je mehr wir uns an die Werte zurückerinnern, die uns Menschen ausmachen, umso mehr werden wir KünstlerInnen und Kunstschaffenden beistehen und diese fördern.
Trotz allem Kunst!
Auch Covid-19 geht vorüber, zurück bleibt die Kunst!
(Deutsche Übersetzung: Özgür Metin Demirel)
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