Die Löhne sinken die Arbeitslosigkeit steigt!

Der Coronavirus trifft die Beschäftigten sehr hart: Die Löhne werden weniger, die Arbeitslosigkeit steigt. Mehr als 35.000 Arbeitslose. Mehr als 60.000 Beschäftigte haben Kurzarbeit beantragt.  Während die Corona-Pandemie wird das Arbeitsleben grundlegend erschüttert , sinken gleichzeitig auch die Arbeitslöhne gravierend.

Die Corona-Pandemie führte auch in Dortmund dazu, dass die Arbeitslosenzahlen stiegen. Es wird derzeit berichtet, dass mehr  als 35.000 Tausend Menschen in Dortmund  als arbeitslos aufgeführt werden und dazu noch weitere 61 .000 Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt wurden. Während  Arbeitslose und  Beschäftigte in Kurzarbeit einen Großteil ihrer Erwerbseinkommen einbüßten, steigt die Zahl der Menschen, die in Armut und Lebensnot gezwungen werden, rasant in die Höhe.

Die Stockung in der Gastronomiebranche und im Dienstleistungssektor, wo unter anderem auch sehr viele MigrantInnen beschäftigt werden, bedroht ernsthaft die Existenz und Lebensgrundlage vieler Beschäftigten. Nach neuen Angaben des Jobcenters Dortmund sind im April 2020 insgesamt 35.450  als arbeitslos gemeldet. In Dortmund sind demnach 11.2%  der Menschen als arbeitslos gemeldet. In nur einem Monat traten zu den vorher vorhandenen Arbeitslosenzahlen insgesamt 2.750 neue Arbeitslose hinzu. Diese Statistiken sind im Vergleich zum Vormonat um 8% und im Vergleich zum Vorjahr um 14% gestiegen. Das heißt also im Umkehrschluss, dass die Armen in der Stadt nach der Pandemie drastisch zu noch mehr Armut gezwungen wurden. Es wird unterstrichen, dass eine derartig hohe Zunahme an der Arbeitslosenzahlen sehr lange Jahre nicht beobachtet werden konnte und wenn man allmählich auch die in Kurzarbeit gegangenen Beschäftigten in der Stadt hinzuzählen würde, der Ausmaß der Probleme deutlich hervortreten würden.

Die Kurzarbeitslöhne wurden gesenkt

Die meisten Anträge für Arbeitslosengeld werden derzeit von ehemaligen Beschäftigten der Gastronomiebranche und dem Dienstleistungssektor gestellt, die mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie in eine schwierige Zeit gedrängt wurden und  arbeitslos geworden sind. Nach dem 1.April würde in insgesamt  4.550 Betrieben Kurzarbeit eingeführt worden und insgesamt 61.000 Beschäftigte zu Kurzarbeit gezwungen. Die seit 31 Jahren im Flughafen Düsseldorf als Reinigungskraft arbeitende Nuray Maketa erklärt, dass trotz der Verringerung der meisten Flüge, der Flugverkehr weiterlaufe und sie einem gewissen Risiko ausgesetzt würden, sich mit dem Virus zu infizieren. Maketa sagt weiter, dass zwar alle  vorgeschriebenen Maßnahmen  eingehalten und alle Beschäftigten Handschuhe und Mundschutzmasken bekommen würden, aber die Gefahr weiterhin groß wäre, krank zu werden und dass alle Mitarbeiter  unter ständiger  Angst mit dem Virus angesteckt zu werden arbeiten würden. „Wir wollen das haben, was uns als Beschäftigte zusteht. Obwohl wir jetzt in Kurzarbeit sind, fordern wir, dass sie uns mehr unterstützen als wie bisher. In der Kurzarbeit bekommen wir nur 60% unseres Nettoeinkommens. Das reicht vorne und hinten nicht aus. Wir haben doch auch schon vorher mit einem Niedriglohn gearbeitet. Jetzt werden wir zu einem noch niedrigeren Lohn gezwungen „, erklärt sie böse. Sie fordert den Staat dazu auf, dass die Löhne der Beschäftigten wieder voll ausbezahlt werden sollen. Maketa gibt an, dass alle Beschäftigten sich gegenseitig kontrollieren und sich gegenseitig unterstützen. Sie fügt auch noch hinzu, dass die Gewerkschaft auch die Beschäftigten umfassend informiert.

Homeoffice bereitet sich aus

Murat arbeitet bei der Telekom und  hat sich derzeit im Waschraum seiner Wohnung sein neues Büro eingerichtet und arbeitet von hier aus weiter. „Mein neues Büro ist nicht wie mein eigenes, altes. Aber ich fand wenigstens hier einen kleinen Platz, von wo ich aus weiterarbeiten kann. Ich nahm von meinem Büro  meinen Rechner, das Monitor und meinen Sessel  mit nach Hause und richtete mir hier wieder alles ein. Wir waren ja auch vorher 24 Stunden am Tag erreichbar. Derzeit werden wir mehr in Anspruch genommen. Wir arbeiten jetzt durchgehend“, sagt Murat. Er fügt hinzu, dass es einfacher ist von zu Hause zu arbeiten. Er vermisse nur seine ArbeitskollegInnen. Murat denkt, dass die Arbeitgeber eigentlich in der Pflicht sein müssten, solange die Beschäftigten im Homeoffice arbeiten, Zuzahlungen und Prämien für die verrichtete Arbeit zu leisten.

Wenn es so weitergeht, wird es problematisch

Hüseyin Kantaş hatte vor der Pandemie in der Gastronomiebranche sehr intensiv und hart gearbeitet. Nach der Pandemie hat er nur an Donnerstagen in der Woche arbeiten müssen. Sinan Akbay arbeitete vor der Pandemie in einem Kiosk und während der Pandemie hat er gekündigt. Akbay erzählt, dass er seitdem zu Hause geblieben ist und nicht gearbeitet hätte. Er erklärt, dass er wenig Arbeitslosengeldbekommen würde und seine gesamte Familie unter dieer Einkommenseinbuße leiden würde. 

 „Das Café, wo ich arbeite, wurde dann ganz geschlossen. Jetzt haben wir nur ein Tag in der Woche geöffnet. Die Kunden können ihr Essen kaufen und mitnehmen. Die Beschäftigten bekommen nicht mehr den vollen Lohn ausbezahlt. Wenn sie aber Fixkosten haben,  kann dieser Umstand  in Zukunft zu großen Problemen führen“ spricht Kantaş über seine Sorgen. Sinan Akbay hat vor der Pandemie in einem Kiosk gearbeitet. Während  der Pandemie verlor er seine Arbeit und bezieht mittlerweile Arbeitslosengeld. Er unterstreicht, dass er und seine Familie unter der Einnahmenseinbuße deutlich leiden würden. „Die während dieser Pandemiezeit arbeitslos geworden sind oder in Kurzarbeit gehen mussten, müssen den vollen Lohn bekommen“, fordert er entschlossen. Auch muss die Gesundheitsvorsorge für alle gesichert und gewährleistet sein. (Dortmund/SdN)

(Übersetzung: Özgür Metin Demirel)

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