Was im Nachbarhaus gekocht wird, wird womöglich auch mit uns geteilt?

SUAVİ

Obwohl der Begriff der Nachbarschaft; zwar nach seiner Definition auf eine örtliche Nähe hinweist, wurden im Zuge der Veränderung von räumlichen Fiktionen auch die traditionellen nachbarschaftlichen Beziehungen stark beeinflusst.
In Verbindung mit der Globalisierung veränderten sich auch alte Straßen- und Wohnviertelstrukturen, die durch neu physische Räume ersetzt wurden. Das bewirkte, dass die nachbarschaftlichen Beziehungen viel unsicherer wurden als früher.
Vertrauen,
wurde durch Unsicherheit ersetzt,
Isolation fast gleichgesetzt mit der Sicherheit,
und die Einsamkeit als Idealtypus eines Lebensstils dargestellt.
Somit zwang das neue Leben, eine Veränderung, auch der traditionellen und routinemäßig Erlebten herbeizuführen. Dadurch verschlossen sich auch die Hauptarterien der Nachbarschaft.
Indessen ist niemand so gesund, um allein leben zu können!
** Miete nicht ein Haus, sondern miete gute Nachbarn ..,
** Was im Nachbarhaus gekocht wird, wird womöglich auch mit uns geteilt.., Es scheint aber gerade so, als ob diese und ähnliche Sprichwörter mittlerweile völlig überholt sind und ihre Geltung gänzlich verloren haben.
Und das, obwohl die Zugehörigkeit an eine Ortschaft oder Nachbarschaft sehr oft viel mehr gezählt wird, als Mitglied einer Familie zu sein; (Weltweit herrscht Ungerechtigkeit, Krieg, Gewalt, keine gleichberechtigte Teilhabe an der Bildung und Gesundheit etc., die ursächlich für Flucht über die Grenzen, Migration und Flüchtlinge sind. Wohnviertel, Dörfer, Städte bauen hohe Türme aus Sand, um sich vor diesen zu schützen.
Die alte Nachbarschaft und das alte Nachbarschaftsleben, wo alle Menschen mit unterschiedlichen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Besonderheiten und trotz des Zusammenkommens von unterschiedlich geprägten Familien miteinander gut verflochten waren und in der Lage gewesen sind, ohne jegliche Ausgrenzung, Feindschaft und Probleme zusammenzuleben, haben sich mittlerweile in neue Formen von Stadt, Dorf, Nachbarschaft und Wohnviertel verwandelt, in welchen nur noch „Gleiche“ zu sehen sind und gebündelt wurden.)
Man kann nicht mehr einfach und ohne das vorher zu verabreden, den Nachbarn besuchen, Die Solidarität an guten wie schlechten Tagen wird deutlich weniger und schwindet nach und nach. Anstelle dessen sind mehr und mehr unverbundene, unsichere Beziehungen herangetreten.
Es reicht vielmals für sehr viele, wenn es … Nicht darüber hinaus geht, als ein gewöhnliches, einfaches „Hallo“, wenn kurze und knappe Unterhaltungen zwischen Tür und Angel stattfinden, wenn, sich niemand um andere kümmert oder niemand ernst genommen wird, weit entfernt von Aufrichtigkeit, gekünstelte und gespielte Freundschaften, eine ((a-soziale)) Sozialisierung wird derweil als ausreichend angesehen und akzeptiert.
Diese Veränderung schafft sicherlich auch ein neues soziales Gebilde/Modell, das kein Vertrauen kennt, gegenseitiges Misstrauen fördert und fordert und sich auf Distanz und Abstand stützt.
Im Zentrum der „wirklichen Nachbarschaft“ wird aber vielerorts und zumeist, Vertrauen vorausgesetzt, dem viel mehr Wert beigemessen wird als familiären Beziehungen.
Es gab mal Zeiten, wo unser ganzer Besitz mal den Nachbarn anvertrauet wurde, aber mittlerweile ist es im Zuge der „Hochsicherheitszonen“ dergestalt, dass das Misstrauen aufgebaut und dieses in der Neuordnung der Städtezivilisation zu einem wichtigsten Tätigkeitsfeld großgezogen wurde. Ich möchte meinen Artikel mit einer ironischen Anekdote beenden ..,
Ich sah mal im Geschäft eines Freundes folgende kleine Aufschrift auf einem Plakat; ((Ich habe hier keine Kameraüberwachung installieren lassen, da ich genug sensible Nachbarn habe!))
„Mit der Hoffnung alles außer die Hand der Geliebten miteinander zu teilen ..,“
Ich wünsche Ihnen/euch,
eine gute Nachbarschaft,
und ein sicheres und gesundes Leben und verbleibe mit ganz herzlichen Grüßen.“
In Solidarität und Freundschaft

(Übersetzung: Özgür Metin Demirel)

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