Ein Phoenix in Hörde

Hörde, das vor der Industrialisierung von der Emscher und den Mühlenstümpfen umgeben war, schützte während der Industrialisierung Eisen- und Stahlwerke und Zehntausende von Arbeitern. Heutiger Phönixsee, genau auf diesem Platzt, symbolisiert die Wiedererstehung der Phönix.

EYLEM KUBANEK

Es wird daran geglaubt, dass der Vogel Phoenix  vor Christus Zeiten lebte. In einigen Kulturen wird der die wunderschönen Märchen schmückende mythische Phoenix auch Simurg oder Sênmurun genannt. In der westlichen Kultur trägt er den Namen Phoenix. Nach der Sage lebt der Phoenix sehr lange und kurz bevor er stirbt und dieses Leben hinter sich lässt,  baut er sich sein Nest. Dann wartet er auf seinem Nest darauf, dass es durch das Sonnenlicht verbrennt. Schliesslich fängt das Nest Brand und in seiner Asche entsteht ein Ei und der Phoenix wird als ein Phoenixküken wiedergeboren. Diese Geschichte symbolisiert in vielen Kulturen die Wiedergeburt und steht für den nie endenden, immerwährenden Lebenskreis. In der westlichen Kultur wird dieser Vogel Phoenix genannt.  Nach einer Sage in Iran wird der Phoenix 1700 Jahre alt. Andere Sagen gehen davon aus, dass er unsterblich ist und auf dem Baum des Wissens lebt. 

Der Phonixsee ist seit 2012 zu einem beliebten Besucherort in Dortmund herangewachsen, der seines Namens würdig ist. Er ist ein wahrhaftes Beispiel für die Wiedergeburt. Uns stellt sich jetzt die Frage,  wieso dieser künstliche See im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung auf dem ehemaligen Gelände der Eisen- und Stahlindustrie in Dortmund gebaut wurde? Denn der künstliche See entstand auf dem Areal der ehemaligen Eisen- und Stahlindustrie, die sehr lange Jahre in Dortmund ansässig war. Dieses Thema interessierte mich schon immer. Als ich mich mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzte, lernte ich, dass Hörde immer schon ein Ort des Wassers gewesen ist. Vor der Industrialisierung stand dieser  Ort, der dem Emscher Fluss naheliegt, unter Wasser. An dieser Stelle waren zu der Zeit sehr viele Mühlen vorhanden. Um die Stahlindustrie hier anzusiedeln und die Fabrikgebäude hier zu bauen, wurde dieser Ort als erstes mit Erde gefüllt. Die Erdberge betrugen eine Höhe von bis zu 10 m. Der Fluss wurde durch große Stahlrohre, die sich unter dem Fabrikgebäude befanden, umgeleitet. Dieses System wird als “ Höschkanal“ bezeichnet und der Kanal war insgesamt 3 km lang. In den Jahren 1999- 2000 hat der Architekt Norbert Kelzenberg die   Konstruktion und den Bauplan des künstlichen Sees gezeichnet. Im Rahmen des Projektes wurde im Jahre 2004 mit dem Abbau des Fabrikgebäuden begonnen. Die aus dem Abbau des Ortes gewonnene Erde im Umfang von 2,800000 m³ wurde für den Landschafts- und Erdbau genutzt.

Der Phonixsee ist nicht nur ein künstlicher See. Er ernährt sich auch vom unterirdeschem Wasser. Dazu verfügt er über eine breite Fläche. Er kann zusätzlich noch  240.000 m³ Wasser aufnehmen. Er erfüllt dadurch auch die Funktion eines Dammes auf dem Emscher. Deswegen bleibt das Wasser immer sauber. Somit bittet er auch stetig die Voraussetzung für die Entstehung und Förderung  neuen Lebens. 

Der Phoenixsee ist zugleich einer der wunderschönen Sehenswürdigkeiten in Dortmund, die man unbedingt gesehen haben muss. Er verfügt über einen Fussgänger- und Radweg, der  sich auf 3,2 km ausstreckt. Die Luxuswohnungen um den See, die Kinderspielplätze um den Phoenixsee, die Terassen, wo Besucher sich unter die Sonne gemütlich legen und sich sonnen können. Die Gesamtheit dessen bildet  die sehenswürdige Landschaft zusammen. Auf der Kulturinsel des Phoenixsee kann man die Thomasbirne bewundern. Die Thomasbirne als ein Denkmal erinnert an die Geschichte der glorreichen Arbeiter und der Stahlindustrie. Die Thomasbirne ist datiert auf den 22. September 1879 und symbolisiert die Anfänge der Stahlindustrie auf dem wasserreichen, fast sumpfartigen Gelände in Hörde. Hörde wurde als  das wichtigste und größte Stahlindustriezentrum im Rahmen der 100 jährigen Geschichte der Stahlindustrie angesehen und verstanden. Hörde war damit einhergehend auch zum wichtigsten Zentrum der neuen Produktions- und Herstellungstechniken herangewachsen und prägte die technische Entwicklung und den Fortschritt mit. Es ist weltbekannt, dass die ausgestellte Thomasbirne in einem besonderen Produktionsverfahren hergestellt und  vernietet wurde. 

Nach der Geschichte der allten Müller am Emscher und zehntausender Stahlarbeiter wurde der Phönixsee wiedererstanden, genau wie der Vogel Phönix vor Christus Zeiten. Das ist ein Beweis dafür, wozu die Haände des Menschen fähig sein kann. . Es bleibt dabei nur unsere Aufgabe,  während wir auf dem See Kanufahren oder auf seinen Gehwegen spazieren, die rote Asche der Geschichte, nicht zu vergessen.

(Übersetzung: Özgür Metin Demirel)

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